Über Nikolaus Groß
Nikolaus Groß wurde 1889 in Niederwenigern im Ruhrgebiet geboren. Dort besuchte er bis 1912 die Volksschule.
Danach wurde er Bergmann in einer Zeche. Dabei lernte er die schweren Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter kennen.
Da er ein sehr gläubiger Christ war, beschloss er, den Arbeitern zu helfen. So wurde er Mitglied in der christlichen Zentrumspartei und in christlichen Arbeitervereinen. Diese sahen ihre Aufgabe in der religiösen und staatsbürgerkundlichen Bildungsarbeit. Wichtigstes Ziel war die Gleichberechtigung der Arbeiter in der Gesellschaft.
1923 heiratete Nikolaus Groß und bekam mit seiner Frau sieben Kinder. Seine Familie war sehr wichtig für ihn und er liebte sie sehr. Er selbst bildete sich weiter und wurde bald Chefredakteur der Westdeutschen Arbeiter-Zeitung in Köln. So konnte er in vielen Zeitungsartikeln und Reden seine religiösen und freiheitlich-demokratischen Überzeugungen mitteilen.
Schon früh erkannte Nikolaus Groß, dass die Politik Adolf Hitlers in schroffem Gegensatz zum Christentum stand und lehnte ihn in zahlreichen Artikeln vor allem aus religiösen Gründen ab. Nach der Machtergreifung des Diktators Hitler wurden derartige Artikel verboten. Nikolaus Groß musste, um die Zeitung zu retten verschlüsselte Artikel schreiben. Dennoch versuchte er, so oft es ging, die verfolgten und verleumdeten Juden in Schutz zu nehmen und sie als das auserwählte Volk herauszustellen.
Längst hatte er selbst Verhöre der Geheimen Staatspolizei und Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen müssen. 1938 wurde die Zeitung schließlich verboten. Nikolaus Groß gab daraufhin viele kleine Schriften heraus, bis ihm das Papier gesperrt wurde. Als der Krieg ausbrach und die Unterdrückung der Menschen immer schlimmer wurde, bemühte er sich mit anderen verstärkt um die Beseitigung der Gewaltherrschaft Hitlers und für Friede und Freiheit. Doch 1944 wurde Nikolaus Groß verhaftet, vor Gericht gestellt und am 23.01.1945 hingerichtet.